Ängste überwinden – wieder sicher und ruhig fühlen
Ängste sind manchmal plötzlich wie aus dem nichts da – oder schleichen sich schrittweise in unser Leben. Wir beginnen unser Leben an den Ängsten auszurichten, vor allem indem wir alles Angst auslösende vermeiden. Dies schränkt viele Menschen stark ein und kostet viel Energie. Nutze lieber diese Energie und suche Dir Hilfe. Mit Kognitiver Verhaltenstherapie lassen sich Angststörungen sehr gut behandeln.
Was sind Angststörungen?
Ängste sind eigentlich ein Schutzreflex, um unseren Körper bei Gefahr zu aktivieren. Wenn sich die Angst in uns verselbständigt, erleben wir intensive Angstgefühle, obwohl sie in diesem Moment weder sinnvoll noch nützlich für uns sind. Wer davon betroffen ist, hat übersteigerte Angst oder fürchtet sich vor Dingen oder Situationen, die andere Menschen normal finden. Symptome sind Herzrasen, Schwitzen, zitternde Knie, Atemnot und enge in der Brust, das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Das macht uns noch mehr Angst – und wir geraten in eine Angstspirale. Jeder Vierte in Deutschland ist von einer Angststörung betroffen.
Wie erkennst Du eine Angststörung?
Fast jeder hat eine Mini-Phobie. Der eine mag keine Höhen, der andere fährt nicht gern Aufzug – und Spinnen mag sowieso so gut wie keiner. Wenn das Erleben der Angst deutlich über dieses Maß hinausgeht und einer der nachfolgenden Sätze zutrifft, solltest Du Dir Hilfe suchen.
Ich beschäftige mich mehr als die Hälfte des Tages mit meinen Ängsten
Meine Ängste schränken mich in meiner Lebensqualität und Bewegungsfreiheit stark ein
Meine Ängste machen mich traurig und verzweifelt
Ich beruhige mich wegen meiner Ängste oft mit Alkohol, Drogen oder Tabletten
Meine Ängste belasten meine Partnerschaft oder meine Leistung in der Arbeit
Welche Arten von Angststörungen gibt es?
Generalisierte Angststörung
Bei der generalisierten Angststörung ist man dauerhaft angespannt und besorgt. Man ist immer in Erwartung, dass einem selbst oder Angehörigen etwas Schlimmes passieren könnte. Man schläft wegen der Sorgen schlecht ein, ist ruhelos und nervös. Diese Gefühle schränken Betroffene in ihrem Alltag stark ein.
Phobien
Bei Phobien koppelt das Gehirn die Angstreaktion an harmlose Reize. Es gibt eine unendliche Palette an spezifischen Phobien: von der übermäßigen Angst vor dem Fliegen, vor Spritzen, vor engen Räumen, vor Schildkröten etc.
Besonders verbreitet ist die so genannte Agoraphobie: Die Angst vor Menschenansammlungen und/oder großen Plätzen. Das führt dazu, dass man nicht mehr aus dem Haus gehen, keine großen Geschäfte betreten oder in der Öffentlichkeit auf Plätzen aufhalten will. Man fühlt sich in diesen Situation hilflos und ausgeliefert – ohne die Möglichkeit, schnell in Sicherheit zu gelangen. Oft geht die Agoraphobie mit Panikattacken einher.
Viele junge Menschen leiden auch unter einen sozialen Phobie: Dazu zählen alle Situationen, in denen sie Angst davor haben, bewertet zu werden oder fürchten, sich zu blamieren. Das geht von der Prüfungsangst über ein Abendessen in einer Gruppe, Besuch einer Party bis hin zu großer Angst, vor Menschen zu sprechen.
Panikstörung
Die Panikstörung äußert sich durch urplötzlich auftretende Angstanfälle, extreme Gefühle wie Todesangst oder das körperliche Erleben von Panik mit Zittern, Herzrasen und Schwitzen: Betroffene fürchten, die Kontrolle zu verlieren, ohnmächtig zu werden oder an einem Herzinfarkt zu sterben.
Wie entstehen Angststörungen?
Viele sagen: Wenn man nicht auf seine innere Stimme hört, dann sprechen der Körper bzw. die Gefühle. Wenn man zum Beispiel jahrelang viel Stress zulässt oder sich zwingt in einer belastenden Situation zu bleiben, kann die Reaktion eine Angststörung sein. Es kann aber noch so viel mehr sein als belastende Lebensereignisse: Erziehungsstil und Prägung der Eltern, erbliche Faktoren, seelische oder körperliche Erkrankungen.
Angststörungen behandeln
In meiner Praxis biete ich einen sicheren Raum, um sich schrittweise mit den Ängsten auseinanderzusetzen. Ich kombiniere Kognitive Verhaltenstherapie mit Entspannungsverfahren und setzte gerne bei Bedarf auch Psychische Meridian Akupressur (PMA) ein. Dieses aus der chinesischen Akupunktur entlehnte Verfahren unterstützt, die blockierten und übermäßig vorhandenen Gefühle zu regulieren. Ich arbeite lösungs- und zielorientiert mit meinen Patienten, das heißt, dass ich sie zügig befähigen will, sich selbst zu helfen.
Erste Tipps zur Selbsthilfe bei Ängsten
Sei transparent und offen: Sprich über Deine Ängste mit Deiner Familie und Freunden und hole Dir Ihr Verständnis und UnterstützungVersuche, Dich angstauslösenden Situationen zu stellen. Unter welchen Bedingungen kannst Du sie aushalten, zum Beispiel, wenn Dich jemand begleitet – oder Du vorher eine Entspannungsübung machst
Mache Dir bewusst, dass Paniksymptome wie Herzrasen, Zittern oder Schwindel nur für ca. 10 Minuten anhalten können und dann von selbst wieder nachlassen. Du erleidest keinen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall. Es sind nur vegetative Stresssymptome.
Bei sozialen Ängsten kannst Du Dir selbst kleine Aufgaben stellen, z.B. Fremde nach dem Weg zu fragen, den Blickkontakt mit Menschen zu suchen und zu halten oder sich im Streit durchzusetzen.
Eine Angststörung ist eine psychische Erkrankung. Niemand muss sich mühsam alleine therapieren. Es gibt professionelle Hilfe, die Dich dabei unterstützt, Deine Ängste zu überwinden. Im Rahmen der Psychotherapie ist nach wissenschaftlicher Leitlinie die Kognitive Verhaltenstherapie das am besten wirksamste Verfahren.